Die Oryxantilope (Oryx gazella), auch Spieß- oder
Gemsbock genannt, ist an wasserlose Einöden angepaßt, in denen die meisten anderen großen Säugetiere nicht überleben könnten.

Sie ist in sandigen, felsigen Ebenen und Salzpfannen ebenso zu Hause wie auf hohen Sanddünen und Gebirgen.

Sie wird bis zu 250 kg schwer, die Schulterhöhe kann 140 cm betragen. Ihre geraden, bis zu 120 cm langen Spieße sind tödliche Waffen, denen auch schon viele Menschen zum Opfer gefallen sind.

Oryx äsen vorzugsweise Gras, auch wenn es trocken und hart ist, fressen aber auch Laub. Sie saufen zwar regelmäßig, wenn Wasser vorhanden ist (notfalls graben sie danach, z.B. in trockenen Flußbetten), können aber auch lange Zeit ohne auskommen, indem sie wasserspeichernde Wüstenmelonen, Wurzeln, Zwiebeln oder Knollen ausgraben und verzehren.

Die Antilope kann ihren täglichen Flüssigkeitsbedarf auf 3l/100 kg Körpergewicht reduzieren. Bei extremer Trockenheit vermeidet sie Anstrengungen und direktes Sonnenlicht, weidet bei Nacht und frühmorgens, wenn die Pflanzen am meisten Feuchtigkeit enthalten. Urin und Losung wird vor der Ausscheidung ein Höchstmaß an Feuchtigkeit entzogen.

Ihre Körpertemperatur steigt tagsüber um bis zu 6°C an, weil die Hitze einfach gespeichert, statt - mit hohen Feuchtigkeitsverlusten - durch Hecheln wieder abgegeben wird.

Oryx können - anders als die meisten Säugetiere - Körpertemperaturen von bis zu 45°C aushalten, indem sie rechtzeitig beginnen, bei geschlossenem Maul rhythmisch und kräftig durch die Nase zu atmen. Der starke Luftstrom führt zur Verdunstung der Feuchtigkeit im Nasenraum und kühlt so venöses Blut, das durch ein dichtes kapillares Netz im Nasenraum fließt.

Das abgekühlte Blut fließt weiter in ein Netz von miteinander verflochtenen Venen und Arterien unterhalb des Gehirns. Dort wird nun die Temperatur des im Gegenstrom durch die Halsschlagader bis hier geflossene, arterielle Blut ebenfalls um einige Grad heruntergekühlt, bevor es das Gehirn erreicht, so daß dieses keinen Schaden nimmt.

Die Wüste lebt! Nicht nur Oryxantilopen und verschiedene kleinere Säugetiere, zahlreiche Reptilien und Insekten, auch der Strauß kommt hervorragend mit Hitze und Trockenheit zurecht ...