Der Strauß (Struthio camelus) ist der einzige Vertreter der Familie der Straußenvögel (Struthionidae) und stammt eigentlich aus Südasien, wo er längst ausgestorben ist.

Aufgrund seines Gewichts (bis 150 kg bei einer Größe von maximal 2,50 m) und der Struktur seiner Federn ist er zwar flugunfähig, dafür ist seine Beinmuskulatur recht kräftig entwickelt: Er kann bei einer Schrittlänge von bis zu 4 m im Kurzstreckensprint immerhin 80 km/h Geschwindigkeit erreichen.

Er besitzt nur zwei ausgebildete Zehen;  Die längere ist jedoch mit einer starken Klaue versehen, die durchaus geeignet ist, auch einen Menschen von oben bis unten aufzuschlitzen.

Dieser kann sich im Falle eines Konflikts nur retten, indem er sich flach auf den Boden wirft (bei Glatze aber aufpassen, daß der Strauß nicht zu brüten beginnt!) oder dem Angreifer einen dornigen Ast vor die Augen hält, der in dem Fall um sein hervorragendes Sehvermögen fürchtet.

Der Strauß verfügt über große Augen mit langen, schwarzen Wimpern. Leider ist sein Gehirn nur etwa halb so groß wie ein Auge. Dies merkt man u.a. daran, daß der Strauß alles frißt, was ihm interessant erscheint - auch Babyschuhe, Zündkerzen, Colaflaschen usw.

Den Farmern kommt der niedrige IQ seiner Zuchttiere allerdings zugute: Normalerweise legen die Hennen eines Harems soviel der ca. 1,6 kg schweren Eier ins Nest, wie bebrütet werden können, nämlich ungefähr 25. Nimmt man jedoch immer wieder heimlich Eier heraus, so legt jede Henne rund 45 pro Saison!

Nach ca. 45 Tagen schlüpfen die Küken. Sie wiegen rund 1 kg und können gleich laufen und fressen. Die Jungen sehen in den ersten 3-4 Wochen aus wie eine Kreuzung aus Stachelschwein und Strohbüschel.

Sehr wichtig ist, daß sie viel Aufmerksamkeit brauchen: Läßt man sie allein, geraten sie unter Streß und stopfen sich voll Sand, bis sie sterben. Konrad Lorenz hat herausgefunden, daß für die kleinen Strauße immer etwas da sein muß, das sich bewegt und gelegentlich Geräusche macht.

Sind sie erstmal groß geworden, haben sie in Freiheit eine Lebenserwartung von ungefähr 20 Jahren. Auf Farmen können sie - je nach Schicksal - über 60 Jahre alt werden.

Strauße sind ab dem 15. Monat schlachtreif. Ein 90-100 kg schweres Tier liefert 22 kg fett-, eiweiß, cholesterin- und kalorienarmes Fleisch, davon 15 kg Filets und Steaks. Das sehr haltbare Leder wird zu teueren Taschen, Gürteln oder Schuhen verarbeitet; Köpfe, Eingeweide und Knochen gehen als Futter z.B. an Krokodilfarmen.

Bleiben die Vögel länger am Leben, "produzieren" sie bis zum 15. Lebensjahr innerhalb von 9 Monaten 1 kg Federn. Das Rupfen ist nicht schmerzhaft, die langen Federn werden geschnitten. Etwa 70% davon gehen nach Europa, der Rest wird in Südafrika meist zu Staubwedeln verarbeitet.

Eier, die nicht für die Zucht verwendet werden, dienen als Nahrungsmittel (1 Straußenei entspricht ca. 24 Hühnereiern) oder Souvenirs.